Wiederholung  3 / 1.

Dem König Tarquinius Superbus, der viele Adelige mit dem Tod verfolgt (hatte), das niedere Volk zu sehr mit Arbeiten unterdrückt (hatte) und sich zu wenig für das staatliche Wohl gesorgt hatte, erschien ein ungewisses Vorzeichen.
Durch dieses Vorzeichen heftig erschreckt beschloss er, seine Söhne zum delphischen Orakel zu schicken.
Titus und Arruns brachen auf und Brutus, der Sohn der Königsschwester, begleitete sie.
Titus und Arruns führten den Auftrag ihres Vaters aus; später aber, als die Neugier die Gemüter der jungen Männer befallen hatte, wandten sie sich auf eigene Faust an das Orakel: „Wer wird unserem Vater folgen und die römische Königsherrschaft erlangen?“
Aus dem inneren Tempel, (so) wie es überliefert ist, wurde die Stimme zurückgegeben: „Die Herrschaft wird der erhalten, der als erster, o junge Männer, seine Mutter umarmt.“
Wer von beiden als früherer die Mutter umarmen würde, nachdem (als) sie in die Heimat zurückgekehrt waren, überließen Titus und Arruns dem Schicksal.
Um das Orakel zu erproben, umfasste Brutus aber pfeilschnell, als ob er durch Zufall gefallen wäre, das Land, weil es die Mutter aller Sterblichen ist.
Tatsächlich hatte sich Brutus in kurzer Zeit der Herrschaft bemächtigt und daraufhin Tarquinius Superbus aus der Stadt hinausgetrieben.
Die zwei Söhne folgten ihrem Vater in die Verbannung.